Ein Kunstwerk der Antike, das Wahrzeichen Roms, ist das Kolosseum. Das einstige Amphitheater ist ein steinernes Monument aus der Geschichte Roms. An keinem anderen Ort wurde über Jahrzehnte hinweg so viel Blut vergossen wie im Kolosseum. Die Arena wurde zum riesen Schlachtfeld, in dem gemeuchelt und gemetzelt wurde. Gladiatorenschulen und Tierkäfige, selbst Vorratskammern befanden sich in dem großen Gespinst des imponierenden Baumwerks. Tunnel, verborgene Gänge, Falltüren, die durch Hebel und Flaschenzüge geöffnet und geschlossen wurden, gehörten zu diesen System. Sklaven bedienten die Hebel der Türen und sorgten dafür, dass die reißenden Bestien, Tiger, Löwen, Bären, Hyänen und andere Raubtiere, sekundenschnell in der Arena auftauchen konnten, um ihre Opfer zu zerfleischen. Die Tierhatzen gehörten zum allmorgendlichen Ritual. Die grausamen Morde an Verurteilten und Verbrechern, die bei lebendigen Leibe von den ausgehungerten Tieren zerrissen und zerfleischt wurden, gehörten zum Unterhaltungsprogramm.
Damit das Schauspiel auch richtig zu einem solchen wurde, gab es sogar verschiedene, ausgeklügelte Systeme welche es ermöglichten, die wechselnden Bühnenbilder zu bedienen. Zu den Höhepunkten der Aufführung zählten jedoch die berühmten Gladiatorenkämpfe. Die architektonische Schönheit des Kolosseum geriet immer mehr in den Hintergrund, denn die Überlieferung der schrecklichen Horrorszenarien prägen bis heute das Bild.